Brust OP
23.09.2019
Die Geschichte der Brustvergrößerung
Seit 50 Jahren lassen sich Frauen den Busen mit Silikon vergrößern und sorgen damit für Aufsehen. Doch bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es Versuche, mit Hilfe von chirurgischen Eingriffen Vergrößerungen der weiblichen Brust vorzunehmen.
Als Pionier sorgte der deutsch-österreichische Arzt Vinzenz Czerny bereits im Jahre 1895 für erstes Aufsehen, als er seiner Patientin ein Lipom (gutartiges Fettgeschwulst) in die Brust einsetzte, nachdem ihr eine Brust aufgrund eines Tumors entfernt worden war.
Angefangen mit körpereigenem Fett hat man seither mit den verschiedensten Materialien wie Schwämmen, Gummi, ja sogar Glaskugeln experimentiert, um die Brust zu vergrößern. Auch diverse flüssige Substanzen wurden in die Brust injiziert, darunter Speiseöl, Lanolin oder Paraffin. Es gab auch Versuche mit flüssigen Silikoninjektionen, die japanische Prostituierte während des Zweiten Weltkriegs zur Hilfe nahmen, um ihre Brüste zu vergrößern. Viele dieser aus heutiger Sicht haarsträubenden Eingriffe endeten mit so schweren Komplikationen, dass eine Amputation der Brust unumgänglich war.
Das erste Silikonimplantat
Erst im Jahr 1961 entwickelten die beiden plastischen Chirurgen Frank Gerow und Thomas Cronin das erste eigentliche Brustimplantat. Es war ein Silikonimplantat, das im Auftrag der Dow Corning Company vermarktet werden sollte. 1963 wurden in Frankreich mit Kochsalz gefüllte Implantate eingesetzt.
Mit Beginn der 80er Jahre mehren sich Berichte von Patientinnen, die über Komplikationen mit Silikonimplantaten klagten. In der Folge beschloss die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA im Frühjahr 1992, die Verwendung von Silikongel gefüllten Brustimplantaten aufgrund eines erhöhten Risikos von Auslaufgefahr und Kontrakturen (Kapselfibrose) zu untersagen. Ein gesundheitsgefährdendes Potential von Silikonimplantaten konnte damals in Studien allerdings nicht sicher belegt werden.
Experimente mit Sojaölimplantaten und Hydrogelimplantaten
Im Jahr 2000 kam es zu Problemen mit Sojaölimplantaten, die in Europa für kurze Zeit Verwendung fanden. Man fürchtete Vergiftungsfolgen bei Beschädigungen der Implantathülle, da es nach Auslaufen zu Entzündungszeichen gekommen war. Nach Entfernung der Implantate gab es aber keinerlei Folgeschäden. In den USA kam dieses Füllmaterial nie zum Einsatz. Im selben Jahr mussten Hydrogelimplantate vom Markt genommen werden, weil es nicht gelang, die Unbedenklichkeit dieses Implantatmaterials bzw. seiner Abbauprodukte nachzuweisen.
Fazit: Silikon hat sich bewährt
2004 wurde Silikon dank aufwendiger Studien rehabilitiert und in Europa für die Brustvergrößerung zugelassen. Auch in den USA ist seit 2006 der Einsatz von Silikonimplantaten für die Brustaugmentation wieder zulässig.
2010 kam die Verwendung von Industriesilikon in Billig-Brustimplantaten der Firma PIP in die Presse. Die Angelegenheit weitete sich zu einem weltweiten Skandal aus, als bekannt wurde, dass sich der Verdacht einer krebsauslösenden Wirkung des Silikons nach Auslaufen Ende 2011 erhärtete.
Heute verwenden wir dank modernster Technologien Implantate, die mit kohäsivem Silikongel gefüllt sind, so dass ein Auslaufen oder Platzen von Implantaten nicht möglich ist. Die Implantate der neuesten Generation sind formstabiler, und verleihen je nach persönlichen Vorstellungen auch dank tropfenförmiger, anatomischer Form ein natürliches Endergebnis. Neben glatten Implantaten kommen in den letzten Jahren immer öfters Implantate mit einer rauen, texturierten Oberfläche zum Einsatz, die für eine sichere Platzierung ohne Verschieben sorgen.
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